Herz-Resonanz-Atmung: erste Hilfe bei starken Emotionen

• Was kann ich tun, wenn ich wütend bin und nicht weiss wohin mit dieser Wut?
• Wie kann ich mir helfen, wenn alles zu viel ist und ich einfach nicht mehr mag?
• Wenn ich mir Sorgen mache oder traurig bin – was kann ich tun, damit es mir wieder besser geht?

Atmen!

Auch wenn das Atmen keine Probleme löst, verändert es doch Dein Gefühl. Bewusstes Atmen bringt Dich wieder mit Deinem Körper in Kontakt, lässt Dich Deine Gefühle spüren und hilft Dir gleichzeitig nicht in ihnen zu versinken. Atmen kann Dir helfen, Deinen Körper und Dein Denken zu beruhigen, Dich selbst wieder in Balance zu bringen und auf Dauer vielleicht sogar Deine Einstellung zu bestimmten Problemen, Situationen und Menschen zu verändern.

Atmen - Zentrieren - Fühlen

• Durch langsames, regelmässiges Atmen von 5-7 Atemzügen pro Minute - in einem individuellen Rhythmus - kommen Atem und Herz wieder leichter in Resonanz miteinander und beruhigen so das ganze System. Eine betonte Ausatmung durch die Lippen (oder eine hauchende Ausatmung bei geschlossenem Mund) kann diesen beruhigenden Effekt noch verstärken.
• Indem Du Dich auf Dein physisches Herz konzentrierst, Deinen Herzschlag spürst, findest Du Kontakt zu Deinem Herzen und Deinen Gefühlen. Das Herz spiegelt die Aktivität des vegetativen Nervensystems wider und wenn das Herz sich beruhigt, kommt auch das Nervensystem in Balance. Du kannst eine Hand auf Dein Herz legen, um den Kontakt zu intensivieren.
• Versuche jetzt Dich an eine besonders schöne, positive Situation in Deinem Leben zu erinnern und spüre das gleiche Gefühl wieder in Deinem ganzen Körper. Empfinde die Dankbarkeit, Liebe, Freude wieder genauso wie in dem vergangenen Moment und geniesse das Gefühl. Positive Zustände aus dem emotionalen Gedächtnis abzurufen aktiviert unmittelbar die ausgleichende Kraft des physischen Herzens und unterstützt zusätzlich die harmonisierende Funktion des bewussten Atmens.

Bei der Herz-Resonanz geht es nicht lediglich um das Erlernen einer Technik, sondern um das Üben einer Lebenshaltung: innehalten, durchatmen, zentrieren, spüren - das eigene System wieder in Einklang bringen.

Das Herz als Vermittler und Dirigent

Als ausgleichender Pol ist unser Herz in der Lage zwischen dem aktivierenden Teil unseres Nervensystems, dem Sympathikus und dem entspannenden, parasympathischen Nervensystem zu vermitteln und eine harmonische Zusammenarbeit unserer verschiedenen Körpersysteme zu bewirken. Das Herz ist wie ein Dirigent, der sich im Idealfall variabel auf verschiedene Situationen einstellen kann und unser gesamtes körperlich-seelisches System wieder in Balance bringt. Ein variabler, anpassungsfähiger Herzrhythmus ist ein Ausdruck dieser Fähigkeit.

Das ganze Programm zur Herz-Resonanz findet Ihr im Buch von Regine Herbig:

Regine Herbig – Gefühlsregulierung – ein Tor zu innerer Balance. Stressbewältigung durch Herz-Resonanz. Junfermann Verlag, Paderborn, 2013 ISBN 978-3-87387-947-8