Bewegung, Atem, Achtsamkeit - aus dem Stress des Alltags wieder zu sich finden

Unser Alltag ist immer wieder geprägt von wandernden Gedanken, Sorgen, von Urteilen über andere oder sogar von Wut und gehässigen inneren Kommentaren. Ein Gespinst von ineinander verwobenen Gedanken spukt in unseren Köpfen herum. Die Gedanken tragen uns mit sich und lassen uns keine Zeit, uns selbst zu spüren. Es ist an sich nichts Schlimmes an diesen Hirngespinsten, aber es geht uns "etwas anderes dabei verloren, wenn wir uns darin verlieren", wie die Zen-Lehrerin Charlotte Joko Beck betont. "Wenn wir uns im Grübeln verlieren, wenn wir träumen, was haben wir dann verloren? Wir haben die Wirklichkeit verloren. Unser Leben ist uns entgangen." (Ch.J. Beck - Zen im Alltag).

Eine Möglichkeit diese alltägliche Gedankenflut allmählich etwas zu beruhigen ist die Meditation. Wenn wir still dasitzen und Gedanken, die wir bewusst wahrnehmen, genau benennen mit: "Ich denke..."; wenn wir es schaffen, unsere Gedanken zu erkennen und sorgfältig zu etikettieren, dann beginnen sie, sich zu beruhigen. Und wir beginnen zu erkennen, dass wir nicht mit unseren Gedanken identisch sind.

Vielen Menschen fällt es aber nicht leicht still dazusitzen und ihre Gedanken bewusst wahrzunehmen. Wird man nervös und zappelig auf dem Meditationskissen, dann ist es vielleicht einfacher in der Bewegung zur Ruhe zu finden. Indem wir versuchen eine Bewegung und unseren Atem ganz bewusst wahrzunehmen, können wir auch unseren sprunghaften Geist leichter zur Ruhe bringen. Die folgenden Yoga-Asanas kann man nutzen, um in die innere Erfahrung des Körpers zurückzukehren und Bewegung und Atmung miteinander fliessen zu lassen.

Lege Dich auf den Bauch, hebe Deinen Oberkörper mit der Einatmung leicht in die Kobra-Haltung an und drehe Dich mit der Ausatmung zur Seite. Komme mit der nächsten Einatmung wieder in die Mitte zurück und drehe Dich ausatmend auf die andere Seite. Wiederhole die Übung ein paarmal - langsam und bewusst. Die auf die Kobra folgenden Übungen kannst Du ganz nach Deinem eigenen Gefühl halten und den Atem fliessen lassen.